...Sie den Heiligen Bund der Ehe schließen wollen
Was ist das Sakrament der Ehe
Die katholische Kirche versteht die Ehe als eine lebenslange Gemeinschaft von Mann und Frau. In der Ehe schließen Mann und Frau den Bund fürs Leben. Die Ringe, die sie sich dabei anstecken, sind Zeichen dieses Bundes. Sie selbst spenden sich dieses Sakrament der Liebe und Treue und erbitten dafür den Segen Gottes und der Kirche. Oft erinnert eine Hochzeitskerze an den Tag der Eheschließung in der Kirche, die dann in jedem Jahr am Hochzeitstag entzündet wird. Der Ritus der Eheschließung wird Trauung genannt. Da der Ehebund eine lebenslange Gemeinschaft und damit unauflöslich ist, kennt die katholische Kirche keine Ehescheidung. Allerdings ist es möglich, dass eine Ehe aus bestimmten Gründen annulliert wird.
An wen wende ich mich?
Setzen Sie sich möglichst früh mit dem Pfarrbüro der Kirchengemeinde, in der Sie oder Ihr Partner / Ihre Partnerin wohnen, in Verbindung (auch dann, wenn Sie an einem anderen Ort heiraten wollen oder einen anderen Traugeistlichen wünschen).
Im Gespräch mit dem Seelsorger wird geklärt
- wann die Trauung stattfindet
- wo die Trauung sein wird
- welcher Geistliche bei der Trauung anwesend ist
- wann das Traugespräch stattfindet
- welche Angebote der Ehevorbereitung Sie nutzen können
- welche weiteren Fragen noch zu besprechen sind (z.B. falls Ihr Partner / Ihre Partnerin nicht der katholischen Kirche angehört)
Taufzeugnis
Von beiden Partnern ist ein Nachweis nötig, dass sie ledig bzw. zur Trauung berechtigt sind. Katholische Partner erhalten diesen „Taufschein zum Zwecke der Eheschließung“ in der Pfarrei, in der Sie getauft wurden. (Der Taufschein darf maximal sechs Monate alt sein.) Für evangelische Partner erfolgt der Ledigenstandsnachweis durch eine amtliche Bescheinigung, durch ein Zeugnis der Eltern oder durch eine eidesstattliche Erklärung.
Kirchliches Aufgebot
Die öffentliche Ankündigung einer beabsichtigten Eheschließung dient dazu, herauszufinden, ob Ehehindernisse vorliegen, die eine gültige Eheschließung verhindern. Für das Aufgebot benötigen Sie die Taufzeugnisse. Das Aufgebot erfolgt an den aktuellen Wohnsitzen beider Partner durch Aushang oder Vermeldung im Sonntagsgottesdienst.
Traugespräch
Das Traugespräch ermöglicht ein persönliches Kennenlernen von Brautpaar und Seelsorger. Persönliche und seelsorgerliche Fragen können darin angesprochen werden (z.B. Glaubensfragen, kirchliche Themen). Ebenso werden der Ablauf und die Gestaltung des Traugottesdienstes besprochen. Im Rahmen des Traugesprächs wird auch das Trauprotokoll erstellt. Zu diesem Protokoll gehören die Aufnahme der Personalien, die Frage nach der Freiwilligkeit der Eheschließung und möglicher Ehehindernisse, die Erläuterung des kirchlichen Eheverständnisses und die Frage nach der Taufe eventueller Kinder.
TrauzeugInnen
Im Rahmen des Traugesprächs benennen Sie auch Ihre TrauzeugInnen. Im Unterschied zur zivilrechtlichen Trauung benötigen Sie für eine kirchliche Trauung zwei Trauzeugen. Diese müssen nicht Mitglied einer christlichen Kirche sein.
Ehevorbereitung
Damit Sie und Ihr Partner / Ihre Partnerin die Möglichkeit haben, sich zusammen mit anderen Paaren auf die Ehe vorzubereiten, gibt es eine Reihe von Vorbereitungsangeboten. Dabei geht es in der Regel um Themen wie: Welche Wünsche und Erwartungen haben Sie an Ihre Ehe? Wie gelingt Kommunikation in der Partnerschaft? (Hierzu gibt es auch ein eigenen Kursangebot: EPL – Ein partnerschaftliches Lernprogramm). Was bedeutet für Sie eine kirchliche Eheschließung? Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es für den Traugottesdienst? Einige Ehevorbereitungsseminare haben einen ausdrücklich ökumenischen Schwerpunkt oder arbeiten mit eher erlebnisorientierten Elementen. Die Termine und die verschiedenen Angebote können Sie über die jeweilige Dekanatsgeschäftsstelle, das Büro der katholischen Erwachsenenbildung im Kreis oder Ihr Pfarramt erfragen. Sie finden sie auch unter www.ehevorbereitung-region-stuttgart.de im Internet.
Welche Unterlagen benötige ich?
Für die katholische Trauung benötigen Sie folgende Unterlagen
- Personalausweis oder Reisepass (Gültigkeit überprüfen!)
- Taufbescheinigung (auch Taufschein oder Taufurkunde genannt)
Diese erhalten Sie beim Pfarramt Ihrer Taufgemeinde, sie darf nicht älter als 6 Monate sein) - Bescheinigung, dass Sie ledig sind (auch beim Pfarramt)
- Nachweis der Firmung (sehr oft wird die Firmung auf dem Taufschein vermerkt)
- Bescheinigung über die Anmeldung zur standesamtlichen Trauung oder Heiratsurkunde - falls schon verheiratet
- unterschriebenes Ehevorbereitungsprotokoll
- kurz vor der Trauung: Heiratsurkunde der standesamtlichen Eheschließung
- Traulizenz/Entlassschein zur Vorlage bei einem fremden Pfarrer, falls Sie nicht in Ihrer Heimatgemeinde heiraten